Zufallsexperimente

  • fiktives Experiment zum Zwecke der Modellierung
  • mehrere mögliche Ergebnisse (outcomes)
  • Formale Beschreibung der Ergebnisse mit Mengentheorie

Ergebnismenge

Die Menge aller möglichen Ausgänge eines Zufallsexperiments nennt man die Ergebnismenge (sample space).

  • Wird auch Ergebnisraum oder Stichprobenraum genannt
  • Ergebnisse werden auch Stichproben (samples) genannt
  • Ergebnisse müssen sich gegenseitig ausschließen
  • Angemessene Ergebnismenge: sollte immer so klein wie möglich gewählt werden

Ereignisse ( Events)

Ein Ereignis ist eine Teilmenge der Ergebnismenge , d.h. eine gemeinsame Betrachtung eines oder mehrerer Ergebnisse.


Darstellung

  • Venn-Diagramme: Veranschaulichung von Mengenoperationen, indem einzelne Mengen als Kreise oder Ellipsen dargestellt werden.
    • Geometrische “Beweise” möglich
  • Punktwolkendiagramme: Wenn das Zufallsexperiment in liegt, kann man die Ergebnisse (samples) als Punkte in einem Koordinatensystem und Ereignisse als Punktwolken darstellen.

Ereignissystem

Zuordnung von Wahrscheinlichkeiten zu den Ereignissen

  • dazu darf es (maximal) abzählbar unendlich viele Ereignisse geben
  • deshalb Beschränkung auf ein Ereignissystem

Ereignissystem ( -Algebra)

Ein Ereignissystem zur Ergebnismenge ist eine Menge von Teilmengen von , wobei gilt

  1. Abschluss unter sicherem Ereignis:
  2. Abschluss unter Komplement: mit
  3. Abschluss unter abzählbarer Vereinigung: Wir bezeichnen als das sichere Ereignis und als unmögliches Ereignis.

Wahrscheinlichkeitsraum

Ein Wahrscheinlichkeitsraum ist ein Tripel bestehend aus:

  1. einer Ergebnismenge
  2. einem Ereignissystem
  3. einer Wahrscheinlichkeitsverteilung mit folgenden drei Eigenschaften:
    1. Nicht-Negativität: Für alle
    2. -Additivität: Für alle mit und gilt:
    3. Normierung:

Rechenregeln für Wahrscheinlichkeiten

Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses: Für alle gilt:

Für alle gilt und . Nach Axiom 2 und 3 folgt .

Wahrscheinlichkeit der leeren Menge:

Folgt aus Obigem gemeinsam mit Axiom 3.

Endliche Additivität: Für alle gilt:

Folgt mithilfe von Venn-Diagrammen aus Axiom 2.

Monotonie: Für alle gilt:

Sei . Dann gilt und . Aus Axiom 1 und 2 folgt .

Union Bound: Für alle gilt:

Folgt direkt aus der endlichen Additivität und Axiom 1 für .


Gleichverteilung

Laplace'sche Gleichverteilung

Gegeben eine Ergebnismenge ist die Gleichverteilung definiert als die Wahrscheinlichkeitsverteilung , bei der jedes Ergebnis die gleiche Wahrscheinlichkeit von hat.

  • nur definiert für endliche Ergebnismengen
  • für jedes Ereignis gilt

Zufallsgeneratoren im Computer:

  1. Physikalisch: Wir messen ein möglichst zufälliges physikalisches Phänomen wie z.B. Athmosphärisches Rauschen (Gewitter irgendwo auf der Welt), Thermisches Rauschen (Elektroschaltkreise), Kosmisches Rauschen, Radioaktive Strahlung
  2. Algorithmisch: Pseudo-zufällige Sequenz, die deterministisch ist, aber sich erst nach vielen Beispielen wiederholt, also möglichst gleichverteilt ist
    1. Lineare kongruente Generatoren:
      • seed
      • Multiplikator
      • Inkrement
      • Modulus z.B. Mersenne-Primzahl ()

Counting Prinzip

Wenn Zufallsexperimente hintereinander ausgeführt werden und das erster Zufallsexperiment mögliche Ergebnisse hat und für jeden Ausgang des -ten Zufallsexperiment das -te Zufallsexperiment immer mögliche Ergebnisse hat, dann haben die Zufallsexperimente mögliche Ergebnisse.


Kombinatorische Begriffe

Permutation

Frage: Wie viele verschiedene Anordnungen gibt es für Objekte?

Antwort:

Variation

Frage: Wie viele verschiedene Anordnungen gibt es, wenn Objekte von ausgewählt werden und die Reihenfolge einen Unterschied macht?

Antwort:

Kombination

Frage: Wie viele verschiedene Teilmengen der Größe aus einer Menge der Größe gibt es?

Antwort:


Numerische Approximation

Fakultätsfunktion wächst sehr schnell, aber Gleitkommadarstellung ist auf bis zu 380 Stellen begrenzt Wir speichern nur den Logarithmus von Fakultäten

Gut zu wissen


Stirlings Approximation:

Herleitung über und weiter .

Korrolar: Für alle und mit gilt die folgende Approximation:

wobei